Warum ich Inklu-Migra mit aufgebaut habe – persönliche Erfahrungen und ein klarer Auftrag
Ich bin Alper Senlik – mit ganzem Herzen engagiert für Menschen mit Behinderungen, besonders für jene mit Fluchterfahrung oder ohne Deutsch als Muttersprache.
Meine Motivation kommt aus meiner eigenen Geschichte: Ich bin in einer sogenannten Gastarbeiterfamilie groß geworden. Schon als Kind hatte ich die genetische Erkrankung Retinopathia Pigmentosa, die zur Erblindung führt. Meine Mutter sprach kaum Deutsch, mein Vater war viel arbeiten, um unsere Familie zu ernähren. In dieser Situation musste ich sehr früh dolmetschen – bei Arztterminen, in der Schule, bei Ämtern. Und ich wusste schon als Kind: So darf das eigentlich nicht sein.
Bis heute gibt es viel zu wenige Beratungsangebote, die muttersprachlich, barrierefrei und kultursensibel sind. Besonders für Menschen, die mit Behinderung leben und gleichzeitig Migrationserfahrungen oder Flucht hinter sich haben, ist der Zugang zu Unterstützung oft mit zusätzlichen Hürden verbunden. Es fehlt an Dolmetscherinnen und Dolmetschern, an Vertrauen, an Zugänglichkeit. Und selbst wenn jemand dolmetscht, ist es nicht dasselbe wie eine direkte, respektvolle und gleichwürdige Kommunikation.
Inklu-Migra soll das ändern. Wir möchten Beratungsstellen schaffen, die wirklich zugänglich sind – sprachlich, strukturell und menschlich. Beratung auf Augenhöhe, verständlich, barrierefrei und kultursensibel. Ich bin überzeugt: Das ist kein Bonus, das ist Grundvoraussetzung für echte Teilhabe.
Wir sind noch im Aufbau. Inklu-Migra ist noch kein eingetragener Verein – aber die Richtung steht. Wir wissen: Es braucht diese Lücke nicht zu geben. Und wir glauben daran, dass Menschen, die selbst betroffen sind, genau die Impulse setzen können, die wirklich gebraucht werden.
Wenn du dich einbringen willst oder eigene Erfahrungen teilen möchtest, schreib uns gerne: Hier geht’s zum Kontaktformular.